Kreativszene

Opulentes Orgelkonzert zum 100-jährigen Bestehen der Klais-Orgel von St. Marien

Ein festliches, aber auch nachdenklich machendes, opulentes Orgelkonzert mit einem international renommierten Konzertorganisten kündigt Dr. Ralph Philipp Ziegler, Leiter des Amtes für Kulturmanagement, für Sonntag, 24. August    16 Uhr an. Tobias Frank spielt unter dem Titel „Geboren im Jahr 2014 – Zwischen Kriegstrauer und Geburtstagsständchen einer Jubilarin“ ein Programm mit Musik von Herbert Howells, Max Reger, Sigfrid Karg-Elert , Charles-Marie Widor und anderen. Veranstalter ist das städtische Amt für Kulturmanagement.

Der Eintritt ist frei, eine Spende zur Deckung der Unkosten erbeten. Es handelt sich um eines der Festkonzerte zum 100-jährigen Bestehen der original erhaltenen romantischen Klais-Orgel der Pfarrkirche St. Marien. Die Orgel ist seit 1914 fast unverändert erhalten und beeindruckt gleichermaßen mit ihrem schwungvollen neubarocken Gehäuse und dem geschlossenen spätromantischen Klang. In Rhein-Main zählt sie zu den wichtigsten Instrumenten ihrer Epoche.

Mitten in eine Epoche zwischen fantastischen Aufbrüchen und reaktionären Verkrustungen fällt der Ausbruch des Ersten Weltkriegs auch in der Musik. In diesem Programm findet die Gewalt direkten Niederschlag. Von den drei Werken, die der 1916 verstorbene Max Reger auf den Ersten Weltkrieg schrieb, spielt Frank die Trauerode aus op.145 auf die Gefallenen der Kriegsjahre 1914/15. Dazu kommt die Rhapsody Nr.3 von Herbert Howells, die der Komponist 1918 in York unter dem direkten Eindruck eines deutschen Zeppelinangriffs schrieb.

Ergänzt wird das Programm mit Musik von einer Hommage an die Kinoorgel von Regers Leipziger Kollegen Sigfrid Karg-Elert bis zu Orgelsinfonik des Pariser Altmeisters Charles-Marie Widor. Tobias Frank studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München A-Kirchenmusik, Konzertfach Orgel bei Prof. Martha Schuster, Musikpädagogik und Elementare Musikpädagogik. Es folgten private Studien der anglikanischen Kirchenmusik und Orgel in England bei Timothy Brown und David Briggs sowie Meisterkurse unter anderem bei Vincent Warnier und Jane Parker-Smith. Wesentliche Impulse für sein Orgelspiel und seine Arbeit als Kirchenmusiker erhielt er von Domorganist Christian Heiß (Eichstätt, Bayern) und KMD Gerd Kötter (München).

Seit Oktober 2008 ist Tobias Kantor an St. Johannis in Neubrandenburg und künstlerischer Leiter der dortigen Internationalen Orgeltage. Im konzertanten und liturgischen Bereich setzt er neue Akzente und eröffnet einem Publikum neue Zugänge zur Musik über einen kreativen Umgang mit Raum und Klang. Orgelkonzerte führten ihn bereits ins In- und Ausland, zum Beispiel in die Domkirchen von Belgien, Schweden, Frankreich, Dänemark und Großbritannien Dabei begeistert er sein Publikum immer wieder mit der Vielseitigkeit und -farbigkeit seiner Interpretationen. Für seine erste CD-Einspielung (Hänssler Profil Edition) erhielt er in der internationalen Fachpresse einhelliges Lob. Die zweite CD mit Sinfonien von Widor und Vierne erschien Anfang September 2012 (Rondeau Produktion). Im Juni erschien beim Label Rondeau seine neue CD „English Romantics and Transcriptions“, aufgenommen an der Orgel der Kathedrale zu Ely, UK. Produktionen für den Rundfunk und Aufgaben als Arrangeur für den Bärenreiter- und Bosse-Verlag runden seine Arbeit ab.

(hlwa)

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